Privatresidenz

Zur Sinfonie verbunden

Königliche Dimensionen

Für einen Auftrag wie diesen würde mancher Interior Designer seine Seele verkaufen. Eine Privatresidenz mit 1650 Quadratmeter Wohnfläche, 28 Zimmern und praktisch unbegrenztem Budget. Allein die königlichen Dimensionen lassen Rückschlüsse auf das Land zu, in dem Jutta und Dieter Blocher mit ihrem Stuttgarter Architektenteam das Projekt verwirklichten: Ein Unternehmer aus Ahmedabad im Westen Indiens beauftragte das Paar mit Bau und Innenausstattung. „Es sollte ein Haus entstehen, das aus beiden Kulturen, der deutschen und der indischen, das Beste vereint“, beschreibt Jutta Blocher das Briefing. Die Villa in der symmetrisch angelegten Grünanlage mit Wasserläufen und Pool Landschaft empfängt mit beruhigendem Wasserplätschern. Es stimmt die Gäste ein auf die Stille im ultramodernen Wohnquader aus teils perforiertem Sichtbeton und Teakholzlamellen. Weite und Ruhe setzen sich innen fort: Die sechs Meter hohe Lobby wird gekrönt von modernen Metall-Lüstern, die wie Himmelskörper in unterschiedlichen Höhen von der Decke hängen. Ein handgearbeiteter Teppich grenzt die Sitzinsel ein, breite Türen, Durchgänge und Lamellenvorhänge aus Teakholz dämmen die kathedralen Ausmaße des repräsentativen Raumes.

Anzahl der Bewohner6 Personen
Wohnfläche 1650 qm
StandortIndien
Fertigstellung2015
Planungsbüroblocher partners
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AusführungBlocher Partners
Es sollte ein Haus entstehen, das aus beiden Kulturen, der deutschen und der indischen, das Beste vereint

Jutta Blocher

Bauliche Details und Möblierung bilden im ganzen Haus eine ausgeglichene Einheit und lassen einander ihre volle Wirkung entfalten. Ob im Familien- oder Gästewohnzimmer, im Büro des Eigentümers oder in den Räumen der beiden Töchter – glänzender Marmorboden trifft auf sinnlichen Sichtbeton oder handgeschlagene Sandsteinmauern aus Rajasthan, indisches Kunsthandwerk geht mit zeitgenössischem italienischem Design eine würdevolle Verbindung ein. „Nur die Küche ist ein rein deutsches Produkt“, sagt Jutta Blocher. Überhaupt setzt das Interieur auf gelungenen Kulturaustausch. „Einen Teil der Einrichtung haben wir selbst entworfen und von indischen Handwerkern herstellen lassen.“ So entstand ein Objekt, das stille Herrschaftlichkeit ausstrahlt statt opulenten Boolywood-Überschwangs. Ein Haus mit Seele. Geschaffen von einem Team, das seine Seele eben nicht für diesen Auftrag verkauft hat.

Impressionen