Wohnhaus und N8 Quartier

Wohnkokon mit Herzenswärme

Solitär umgeben von Wald und Wiesen

Am Anfang war die Feuerstelle. Sechs Tonnen Naturstein landeten per Kran an dem Platz, der bald das Wohnzimmer werden sollte. Noch bevor die Wände ihres Hauses standen, hatte sich Nicole Johag diesen Monolith als Basis für den Kamin eingebildet. Heute stellt der Solitär, eingefasst von lehmverputzten Wänden, Decken aus Sichtbeton und riesigen Fensterfronten, das Zentrum der 205 Quadratmeter Wohnfläche dar. Auf dem Boden liegen Eichendielen, die 200 Jahre alt sind: „Das Holz musste erst den richtigen Trocknungsgrad erreichen, damit es verlegt werden konnte“, sagt Nicole Johag. „Das war eine Herausforderung für unseren Schreiner, die er wunderbar gemeistert hat.“ Das Zuhause der gelernten Bauzeichnerin steht auf einem 1,5 Hektar großen Grundstück in der Eifel, umgeben von Wald, Wiesen und Pferdekoppeln. Die Bauherrin wollte der Natur auch drinnen möglichst nahe sein, daher lassen sich die Fenster im Wohnraum komplett aufschieben: „So wird der Garten im Sommer zum zusätzlichen Zimmer.“ Mit der schwarzen Kücheninsel und den dunklen Wänden im Bad setzt sie Kontrapunkte zum sonst lichtdurchfluteten Gebäude. „Ich mag die Kombination aus urig und ausdrucksstark.“ Die Türen ihrer Ankleide gleiten über ein rustikales Schienensystem, die Schlafkoje im Kinderzimmer ist mit einem Holzparavent im Vintagestil abgeschirmt.

Anzahl der Bewohner5 Personen
Wohnfläche255 qm
StandortBad Münstereifel, Deutschland
Fertigstellung2017
PlanungsbüroJONICO – Architektur und Design
Zum Profil
AusführungJonico
FotografieJana Stening, Alexander Pallmer
Ich mag die Kombination aus urig und ausdrucksstark.

Nicole Johann

Neben dem Familiensitz hat Nicole Johag ein Ferienapartment eingerichtet, auf überschaubaren 50 Quadratmetern: „Auf das Konzept bin ich besonders stolz“, gesteht sie. „Groß kann jeder.“ Im „N8 Quartier“ wiederholt sie den Stil des Familiendomizils: Das kuschelige Sofa duckt sich vor die beleuchtete Natursteinwand, grobe Teppiche, Felle und der alte Holzboden schaffen einen Spannungsbogen zur klaren Küchenzeile mit Betonplatte und dem modernen Grundriss. „Bei meiner Arbeit achte ich darauf, was der Kunde braucht, um sich entspannen zu können. Was erfreut sein Auge – und was kann er sich leisten?“ Sie skizziert alles mit Stiften, am liebsten barfuß und bei Musik. Ihren Traum vom Wohnen? Hat sie schon verwirklicht: „ Ich will nirgends anders hin.“ Sie schaut ihren Kindern von der Küche aus beim Reiten zu, zählt die Rehe und Regenbögen und sagt: „Das Haus bin ganz ich.“

Impressionen