Ausbau des Stadls

Haus und Hof

Hier ist die Natur unmittelbar vor der Tür

Das übliche Kennenlernen und die Notwendigkeit, sich an das Objekt heranzutasten, fielen in diesem Fall weg. Denn der Auftraggeber für den Umbau der ehemaligen Stallung ist der Bruder von Architekt Andreas Schmöller. Und das angrenzende Gebäude in idyllischer niederbayerischer Waldlage das Elternhaus der beiden. In der unteren Etage wohnen Vater und Mutter nach wie vor, aber das Dachgeschoss ist für die junge Familie mit inzwischen zwei Kindern zu klein geworden. Ausbaureserve war mit dem Stadl nebenan durch die Aufgabe der Milchwirtschaft reichlich vorhanden. Nur ein Plan musste her.

Anzahl Bewohner4 Personen
Wohnfläche132 m²
StandortGranet, Niederbayern
Fertigstellung09/2021
PlanungsbüroArchitekturbüro Andreas Schmöller
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Fotografie© Johanna Borde
Hier spielte viel Heimatverbundenheit mit rein. Der Stadl sollte trotz neuer Nutzung bewahrt bleiben.

Andreas Schmöller

„Von außen sollte die neue Nutzung nicht sichtbar werden, sodass wir selbst das große Scheunentor belassen haben“, ist Andreas Schmöller froh über die optische Unversehrtheit des Ensembles. Im Inneren gliedern jetzt Raumboxen die Bereiche Essen, Kochen, Hauswirtschaft und Badezimmer auf 132 neu gewonnenen Quadratmetern. Durch eine holzverkleidete Diele verbunden mit dem Haupthaus ist ein großzügiger Grundriss mit privaten Rückzugsorten auf der einen und gesellig offenem Kommunikationsraum auf der anderen Seite entstanden. Und so traditionell die Hülle mit ihrer dunklen Holzfassade belassen wurde, so modern ist das Innere gestaltet. Komplett mit hellem Weichholz verkleidet korrespondiert die zum Giebel offene Wohnküche mit der Natur unmittelbar vor der Tür. Das ursprüngliche, statisch relevante Gebälk strukturiert die Fläche und ist zugleich schmückendes Element. Als einziger Kontrast dient der schwarze Küchenblock, dessen (Un-)Farbigkeit von den Pendelleuchten und Stuhlpolstern aufgegriffen wird. An der Südseite des Stallgebäudes wurde zudem ein überdachter Bereich vorgesehen, der als Spielplatz für die Kinder und im Sommer als Klimapuffer dient. „Mein Bruder hat die Durchführung der Arbeiten bis auf wenige Gewerke selbst übernommen. Das macht das gesamte Projekt zu einem ganz persönlichen für mich und vor allem für seine Familie“, freut sich der Architekt über die gelungene Verwandlung ihres Stadls.

Impressionen