Apartment in Karlsruhe

Willkommen in der Bel Etage

Offen gehaltene Wohnräume

Das wichtigste Stück in einer Wohnung? „Ein großer Esstisch“, sagt Rudi Kassel, Seniorpartner des Karlsruher Architektenbüros Herzog, Kassel + Partner. Der wesentlichste Raum in seiner neu gestalteten Altbau-Etage ist deshalb – natürlich – das Esszimmer. An der weißen Tafel findet leicht ein Dutzend Besucher Platz und um diese Insel herum bleibt genug Freifläche, um durch die riesigen Sprossenfenster den Ausblick auf den grünen Park zu genießen. Oder entspannt an der Kunst auf den greige getünchten Galeriewänden vorbeizuflanieren. „Wir wollten ein unverwechselbares Zuhause gestalten, das reichlich Platz für Kunst und Gäste bietet“, erklärt Rudi Kassel. „Und wir haben die Wohnung so modernisiert, dass die historische Substanz erkennbar und erlebbar bleibt.“ Historische Türen, antikes Eichenparkett und Wandvertäfelungen bilden den Hintergrund für das kluge wie moderne Wohnkonzept des Architekten. Der offen gehaltene Wohn-, Koch und Essbereich aus drei ineinander übergehenden Zimmern stellt den sozialen Mittelpunkt dar. Beinahe in jedem Raum sorgt eine gute Dosis dunkler Farbe für Dramatik.

Anzahl der Bewohner2 Personen
Wohnfläche285 qm
StandortKarlsruhe
Fertigstellung2016
Planungsbüro
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AusführungHerzog, Kassel + Partner
FotografieThomas Berger für hk+p
Wir versuchen, selbst kreativ zu sein, und nicht, andere zu imitieren.

Rudy Kassel

Im Esszimmer ist es der beeindruckende, nach Maß gefertigte Teppich, in der Küche die gesamte Wandfläche, im Wohnzimmer das Samtsofa und die Sitzwürfel. Hier kommt das Eigentümer-Paar übrigens ganz ohne Fernseher aus, dafür steht in den Homeoffices je ein Monitor. Das Wohnzimmer ist ein Ort der wirklichen Zusammenkunft und des echten Austausches, mit Kamin und Bücherregalen bis zur Decke. Gibt es Vorbilder für seine Arbeit als Innenarchitekt? „Wir versuchen, selbst kreativ zu sein, und nicht, andere zu imitieren.“ Das 285 Quadratmeter große Apartment ist Rudi Kassels bisher persönlichstes Projekt, ein sorgsam austariertes gestalterisches Gesamtbild. „Die erste Besichtigung war ein Once-ina- Lifetime-Gefühl“, schwärmt er. „Ein Altbau-Traum.“ Genau wie bei seinen Kunden achtete er hier nicht nur auf die Details, sondern behielt immer auch das Gesamtkonzept im Auge. Idealerweise, meint er, sollte ein Interieur alle zehn Jahre umgestaltet werden, fügt aber im gleichen Moment hinzu: „Diese Wohnung entspricht uns zu 100 Prozent.“

Impressionen