
Stil-Update fürs Winzerhaus
Von Weinbergen, knarzigen Holztreppen und geisterhaften Bewohnern.

„Starke Wandfarben helfen uns, in diesen Wohneinheiten die Geschichten ihrer fiktiven Bewohner zu erzählen.”

Bettina & Markus Kratz
Das klassische Schieferbruchsteinhaus wurde verputzt und passend zum Weinberg graugrün gestrichen. Innen hat das Haus nach der Kernsanierung nun vier eigenständige Wohneinheiten. Von einem graugrün gestrichenen Flur mit Parkett und knarziger Holztreppe gehen die Ferien-Apartments ab. „Wir haben sie für fiktive Personen gestaltet. So wirkt es, als würde dort wirklich jemand dauerhaft wohnen“, sagt Markus Kratz. Gemeinsam mit seiner Frau Bettina hat er Boutiquen, Trödelmärkte und Ebay nach Accessoires und passenden Stücken für die Wohnungen durchsucht. „Wir wollten echte Lebenswelten schaffen“, erläutern die beiden Interior-Experten. So hatten sie im Apartment „Kitti Schwenke“ eine Modedesignerin vor Augen, die hier logiert: Große Garnrollen im Regal oder Bücher über Modegeschichte erzählen davon. Anderswo beherbergt ein überdimensionaler Überseekoffer im Louis-Vuitton-Stil das WC und ein altes Faltboot hängt an der Decke. „Wir haben versucht, kleine Zitate an die ehemalige Nutzung des Weinhauses zu integrieren“, erklärt Bettina Kratz. Das sind so einfache Materialien und Formen wie die der Eichenholz-Küchenbank in einem Apartment oder der Waschzuber an einer anderen Stelle, die an die bäuerliche Vergangenheit dieses Ortes erinnern. Der Couchtisch im Korken-Look tut das auch – mit einem Augenzwinkern. Unterm Dach befindet sich die Ferienwohnung „Gesa Himmelreich“: Hier wurde der alte Dachstuhl geöffnet, die abgetragenen Bohlen ummanteln jetzt, kohlrabenschwarz gestrichen, Badezimmer und Treppenaufgang. Ansonsten atmet dieser Raum viel Luft und Natürlichkeit und bietet einen schwelgerischen Ausblick auf den nahen Klosterberg.
