Waldhaus Tellerhäuser

Hüttenzauber der besonderen Art

Von der Waldhütte zum komfortablen Wochenenddomizil.

Wenn überzeugte Stadtmenschen einen Wohntraum wahr werden lassen können, dann ist das zumeist nicht verbunden mit einem konsequenten Ortswechsel aufs Land. Aber ein Rückzugsort inmitten von freiem Feld oder Wald steht sicher oft weit oben auf der Wunschliste. So auch bei den Eltern von Florian Voigt, der mit dem Umbau einer alten Hütte für seine Familie gleich sein Erstlingswerk als frischgebackener Architekt realisierte. „Mein Vater ist Sachverständiger für Holzschutz. Daher stand die Arbeit mit dem Naturmaterial sehr im Fokus unseres Projekts. Entsprechend glücklich bin ich über das Ergebnis. Die Holzverkleidung der Innenräume fügt sich unaufdringlich und fugenlos ein“, freut sich der Experte, der natürlich die Herzensangelegenheiten seiner Auftraggeber genauestens kannte, und verweist zudem auf die fast sakrale Wirkung des Dachgeschosses.

Anzahl Bewohner2-12 Personen
Wohnfläche170 m²
StandortTellerhäuser Erzgebirge
Fertigstellung2020
PlanungsbüroBüro Voigt
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FotografieH.C.Schink
Aus einer Waldhütte ist ein komfortables Haus entstanden. Die Einfachheit wurde durch den reduzierten Materialeinsatz bewusst erhalten.

Florian Voigt

Beim Betreten der ehemaligen Scheune entsteht nämlich zunächst der Eindruck einer einsamen, einfachen Hütte. Das genau war auch die Intention der Bauherren, die aus dem Alltag in Leipzig ab und an in die Einfachheit des Landlebens entfliehen möchten. Besonders im Winter, wenn der Wald ringsherum tief verschneit liegt, betont der weiße Mantel, der sich im Kontrast zur dunkel holzverschalten Fassade auf den spitzen Giebel legt, die scheinbare Entrücktheit noch. Geblieben ist von dem Ursprungsbau nur das Bruchsteinmauerwerk im Erdgeschoss. Darauf wurde das Dach aus Holz konstruiert und aufgesetzt. „Das Nadelholz an Wand und Boden sowie der Ausblick ins Wäldchen machen die Erzgebirgslandschaft im ganzen Haus spürbar. Und wenn am Abend der entzündete Kamin im tennenhaften Wohnraum unten duftet und knistert, wird der Eindruck noch verstärkt. Die ehemalige Scheunennutzung im Inneren soll daher auch bildhaft in den Umbau übertragen werden“, erklärt Florian Voigt sein gesamtheitliches Konzept. Auch Einbauten ließ er schließlich von örtlichen Handwerkern nach seinen Entwürfen anfertigen, während sein Vater schlichte Möbel aus DDR- und CSSR-Zeiten aufspürte. Als Relikte und in Anlehnung an diesen geschichtsträchtigen Ort unmittelbar an der tschechischen Grenze.

Impressionen