
Minimalistische Wohnbox mit Show-Effekten
The purple Lion

„Mit dem Einsatz von Licht kann man Räume emotional aufladen.”

Heiko Gruber
Da ist zum Beispiel der Garderoben-Gang rechts von der Haustür: Auf der einen Seite gewährt ein riesiges Panoramafenster den Blick in den Hof. Wandseitig befindet sich ein lang gestreckter Einbauschrank, der alles versteckt, was bei einer vierköpfigen Familie so an Schuhen, Jacken und Accessoires gebraucht wird. An der Decke ist eine eingelassene schwarze Lichtschiene, die kraftvoll den Raum rhythmisiert. „Das würde ich als unsere Handschrift bezeichnen“, sagt Heiko Gruber: „Wir beschreiben einen Raum mit Licht.“ Um das noch besser zu verstehen, führt der Innenarchitekt in das Kinderbad im Obergeschoss: Da steht der Waschtisch, der in eine Raumnische eingebaut ist und von einem Lichtband umrahmt wird. Daneben die höhlenartige, anthrazitgrau geflieste Walk-in-Dusche, die von oben dramatisch durch ein Sky-Light erhellt wird. Neben den effektvollen Ausblicken bietet dieses Haus durchaus auch beeindruckende Einblicke, zum Beispiel in die Garage. „Das Wort ist hier allerdings irreführend“, lacht Heiko Gruber. „Es handelt sich eher um einen Wohnraum für Oldtimer.“ Der Bauherr wünschte sich ein Schaufenster zu seinen Autos und so kann man nun vom rustikalen Esstisch aus direkt zu seinen Schätzen blicken. Einziges Show-Element im Wohnraum selbst ist die skulpturale Messing-Kochinsel im Küchenbereich. Sie ist kommunikativer Mittelpunkt des Hauses, Lieblingsplatz der Familie und fast von jedem Punkt im Erdgeschoss aus ein Hingucker. Da macht es auch Sinn, dass auf Kunst an den Wänden vollständig verzichtet wurde.
