
Treffpunkt für Ästheten
Blackbox mit Küchenmonolith

„Es ist ein großes Privileg, wenn einem der Beruf so viel Spaß macht.”

Ingo Haerlin
Hier kann man, umgeben von schwarz gestrichenen Backsteinwänden und gespachteltem Designerboden, tief eintauchen in die Kulinarik. Die dunkle Kulisse rückt ganz selbstverständlich die Menschen in den Mittelpunkt. Im speziell angefertigten Küchenblock versinkt ein großes, kubusförmiges Spülbecken aus Messing, auch die Zuleitungen und die Armaturen im rauen Industriestil bestehen aus der Kupferlegierung – und sind ebenfalls Sonderanfertigungen. Worin lag die größte Herausforderung? „Das Material der Küchenfronten und Arbeitsplatten ist Eternit“, sagt Ingo Haerlin. Der schlichte Baustoff aus Faserzement ist zwar langlebig und leicht zu verarbeiten, die Elemente wiegen aber besonders schwer, was bei der Menge an Quadratmetern stark ins Gewicht fällt. Als Raumtrenner setzte der Innenarchitekt Vorhänge ein, die über ein Schienensystem laufen. So kann der Kochbereich elegant und schnell von der Garderobe abgeschirmt werden. Um den Geschmack seiner Kunden möglichst genau zu treffen, lässt Ingo Haerlin sie Bilder und Moods sammeln, die sie besonders ansprechen – und hört natürlich genau zu. In der Umsetzung legt er dagegen Wert auf möglichst viel Freiraum: „Wenn Dinge anders ausgeführt oder aus Kostengründen nur teilweise umgesetzt werden, kann das für den Planer zum Horror werden.“ Im Veranstaltungsraum hat er nicht nur den Ansprüchen seiner Kunden genügt, sondern auch seinen eigenen. Und jetzt greift er nach den Sternen: „Mein Traumprojekt? Ein Hotel auf dem Mars!“, schmunzelt er. Und setzt schnell hinzu, dass es eigentlich nur so weitergehen müsse wie bisher: „Es gibt noch viele spannende Aufgaben. Und man kann sich immer verbessern.“ Da ist sie wieder, die Haerlin’sche Perfektion.
