Sanierung Wohnhaus JT

Gestaltung mit Weitblick

Tatsächlich schweift der unverbaute Blick aus den bodentiefen, schwellenlosen Fenstern weit hinein in die südhessische Wald- und Feldlandschaft, hinein in den Himmel. Aber Weitsichtigkeit kann man dem Bungalow am Ortsrand der Darmstädter Gemeinde Roßdorf auch auf andere Art bescheinigen. Das zweigeschossige Gebäude aus den 1960er-Jahren erhielt nämlich dank der Vision von Architekt Ingo Haerlin und seinem Büro DIA – Design in Architektur sein smartes, zukunftsorientiertes Make-over als potenzielles Mehrgenerationenhaus. Ziel war, so viel originale Bausubstanz wie möglich zu bewahren und das Gebäude zugleich als KfW-Energieeffizienzhaus vom Standard 70 zu modernisieren.

Anzahl Bewohner4 Personen
Wohnfläche284 m²
StandortDarmstadt
Fertigstellung2020
PlanungsbüroDESIGN IN ARCHITEKTUR
Zum Profil
FotografieGregor Schuster
Aus eins mach zwei. Vorausschauend geplant ist das Haus fit für die spätere Mehrgenerationennutzung.

Ingo Haerlin & Bianca Lautenschläger-Haerlin

„Aktuell wird das Gebäude als Einfamilienhaus für eine vierköpfige Familie genutzt. Die Bauherren wünschten sich aber, schon eine mögliche Teilung in zwei Wohnungen baulich und technisch vorzubereiten. Hierzu wurde der Grundriss so strukturiert, dass später zwei autarke Einheiten mit separaten Zugängen realisierbar sind“, erklärt Ingo Haerlin die Herangehensweise. Mittelpunkt des Hauses ist der große lichtdurchflutete Wohnraum mit offener Küche, in den man straßenseitig durch den Flur gelangt. Das grafische Muster der Zementfliesen transportiert mit seinem 3-D-Effekt authentischen Sixties-Charme in das helle, aber nicht farblos gestaltete Interieur. Grün und blau getönte Wände schaffen eine Verbindung zur Natur vor der Terrassentür. Aufgrund der Hanglage führt eine Treppe von den Wohnbereichen nach unten zu den privaten Räumlichkeiten. „Durch eine umfangreiche Umstrukturierung sowie einen weiteren Anbau konnten hier zwei Kinderzimmer, ein Schlafzimmer, zwei Bäder sowie weitere Nebenräume ermöglicht werden“, beschreibt der Architekt den Platzgewinn, der bei der Halbierung der Gesamtfläche beiden Einheiten zugutekommt. „Wichtig war uns, die räumliche Gestaltung so zu reduzieren, dass eine individuelle Bespielung durch die Bewohner jederzeit möglich ist“, erklärt er die stilistische Freiheit, die dank limitierter Material- und Farbwahl auch jenseits der momentanen Einrichtung gegeben ist.

Impressionen