
Etwas Extravaganz im Altbau
Die besten Partys finden in der Küche statt, heißt es. In dieser Wohnung ist das anders...

„Die Kraft des Dekorierens wird unterschätzt!”

Arzu Kartal
Die großzügige Altbauwohnung, die sie für ihre Kunden im Stadtteil Harvesterhude (zwischen schicker Rothenbaumallee und Univiertel) gestalten sollte, war „eine dunkle Höhle“. Dem Bedürfnis nach mehr Licht und Großzügigkeit kam sie entgegen, indem sie Türen verschob und vergrößerte, aufwendigen Stuck anbrachte und viel Weiß integrierte. „Den Wunsch nach einer minimalistischen Küche habe ich meinen Kunden aber ausgeredet“, sagt Arzu Kartal. Stattdessen setzte sie eine Küche in Schwarz-Weiß um: ein Küchenblock mit einer auf Hochglanz polierten Arbeitsplatte und Stuck-ähnlichen Fronten, die Medaillonstühle mit einem expressivenJean-Paul-Gaultier-Stoff, die Wandnische hinter dem Spülbecken mit einer auf antik gemachten Bronzefliesenvertäfelung, in der sich die Umgebung dezent spiegelt. Auch dem Masterbad konnte sie etwas von seinem angedachten Purismus nehmen: „Die großflächige Wasserlilientapete von Wall & Deco ist extra für Nassbereiche gemacht“, erklärt die Innenarchitektin. Farblich passt sich das monochrome Muster perfekt an die benachbarte Marmordusche an und schwächt gleichzeitig ihre Dominanz etwas ab. „Das ist wohl meine Handschrift“, sagt die Hamburgerin: „Stilbrüche schaffen – und nie das i-Tüpfelchen in Form von sorgfältig ausgewählten Deko-Pieces vergessen!“ Arzu Kartal importiert dafür Stücke von Alexandra von Fürstenberg oder Kelly Wearstler aus Los Angeles, auch luxuriöse Ikat-Stoffe. Sie stehen dieser Altbauwohnung ausgezeichnet.
