Residenza Piz Staz

Chalet goes Loft

Winterliche Träume umgeben von Bergen und Seen

Schneeflocken fallen leise und hüllen das Dorf in einen akustischen Wattebausch. Die weiße Pracht dämmt die Geräusche, aber laut wird es hier ohnehin eher selten. In der Nachbarstadt des berühmteren St. Moritz geht es immer recht beschaulich zu. Celerina im Herzen des Engadins bietet umgeben von Alpengipfeln und Bergseen das perfekte Umfeld für ein zweites Zuhause und einen Rückzugsort für die vierköpfige Familie. Die ehemalige Post im Zentrum des Orts erhielt bereits 2015 einen Anbau, jetzt sollten die daraus entstandenen zwei ungleich großen Wohnungen für eine großzügige Raumaufteilung zusammengelegt werden. Und über allem schwebte der Wunsch nach einem regional authentischen, dabei durchaus extravaganten Ambiente.

Anzahl Bewohner4 Personen
Wohnfläche157 m²
StandortCelerina, Schweiz
Fertigstellung2015/2020
PlanungsbüroAtelier ushitamborriello
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FotografieJochen Splett
Trotz überschaubarem Platzangebot und der Zweiteilung des Gebäudes ist uns der Eindruck von Großzügigkeit gelungen.

Ushi Tamboriello

„Wir haben hier ein einstiges Gewerbeobjekt vorgefunden, das in ein ambitioniertes Projekt als gemütliches Zuhause in den Bergen umfunktioniert werden sollte“, berichtet Ushi Tamborriello vom gleichnamigen Atelier über den Start in die intensive Zusammenarbeit mit ihren Auftraggebern. Um eine Einheit herzustellen, ließ die Architektin den Großteil einer tragenden Wand fallen. Nur in der Mitte blieb stehen, was statisch nötig war, und wurde geschickt in den neu errichteten, mittig im Raum platzierten Block integriert. Der demonstriert seine Eigenständigkeit als Objekt durch den Freiraum zur Decke – was auch gleichzeitig als Oberlicht für die Räume im Inneren dient. Ein Dusch-, ein Wannenbad sowie zwei Schlafzimmer finden darin Platz. Zum Wohnbereich hin mit geschlossenen Schranktüren, offenen Regalen und einer lauschigen Koje ausgestattet präsentiert sich der Block komplett holzverkleidet. Und auch wenn Vertäfelungen in einem Heim in den Schweizer Bergen eher erwartbar sind, überraschen sie hier. Denn der Umgang mit den Maserungen des Amerikanischen-Nussbaum-Holzes in Kombination mit den facettierten Fronten mutet geradezu futuristisch an. „Meterweise Stoff für bauschige Vorhänge, Felle, bequeme, weiche Polster und vor allem ein ausgeklügeltes Lichtkonzept sorgen für Gemütlichkeit, ganz ohne rustikal zu wirken“, bringt die Gestalterin das Projekt auf den Punkt. Beim Blick aus den Fenstern sieht man die Schneeflocken fallen. Hören tut man sie nicht. Dieses Haus ist ein wahrer Kokon.

Impressionen