Dopo Domani

Haute Couture für die Stadtwohnung

Diese Berliner Wohnung macht Lust auf eine große Robe oder Smoking, zumindest etwas mit Glanz, Stickereien, Perlen oder Fransen. Etwas, das mit dem Glamour der Räume mithalten kann. Schon wenn die Eingangstür aufgeht, steht man in einer Art Spiegelkabinett: links ein raumhoher Spiegel, rechts auch, es wirkt, als blicke man in einen endlosen Flur. Wenn man sich von diesem optischen Effekt losreißt, lockt gleich der nächste. Wie eine goldene Kirchenkuppel hebt sich die Decke im Entree, ein gläserner Art-déco-Leuchter betont die Mitte.

Anzahl Bewohner2 Personen
Wohnfläche140 m²
StandortBerlin
Fertigstellung2018
PlanungsbüroDopo Domani International Interior Design
Zum Profil
FotografieJordana Schramm
Zimmertüren eignen sich sehr gut für eine großzügige gestalterische Geste.

Friedhelm Ahlert

Gold und Grafik, das ist der wiederkehrende rote Faden dieses Interieurs. Raumhohe Flügeltüren mit Glas und Messingrauten führen beispielweise in den großzügigen Wohnraum und geben den Weg frei zum Marmor-Esstisch. Die Polsterstühle, die ihn flankieren, sind mit einem Stoff bezogen, der an luxuriöse Chanel-Kostüme erinnert. An der Wand anthrazitfarbene Schränke und ein goldenes Mosaik, erst auf den zweiten Blick erkennbar als Kochbereich. Umso ausgefallener durfte der Lounge-Bereich sein: Wie zu einem Cocktailempfang versammelt stehen hier Samtsessel, eine glänzende Polstergarnitur und Metalltischchen beieinander. Ein seidig anmutender, nachtblauweißer Musterteppich dient als Bühne. Doch trotz aller Eleganz wird in dieser Wohnung auch gerne mit Farbe gespielt. Ein sonnengelber Seidenvorhang schimmert vor den Fenstern, die Deko-Leuchten tragen türkisfarbene Lampenschirme. Wer sich im Schlafzimmer zur Nachtruhe bettet, dem fällt vor allem die kurvige Wand auf, deren Form in den „Ohren“ des Betthauptes, den abgerundeten Ecken des Teppichs und dem runden Lampenschirm darüber wieder aufgenommen wird. Das schafft Ruhe, denn irgendwann ist schließlich selbst das ausschweifendste Fest zu Ende.

Impressionen