
Mit Wien zu Füßen
Wenn man hier abends die Lichter löscht und an die rahmenlose Glasfassade des Schlafzimmers tritt, dann schaut man hinaus auf ein glitzerndes Lichtermeer.

„Die lose Möblierung ist hier bewusst zurückhaltend. Das Augenmerk wurde auf die handwerklichen Details gelegt.”

Christian L. Einwaller
Betritt man die größere der beiden Einheiten, steht man in einem lang gestreckten Flur, der mit seinem Parkett, den raumhohen Flügeltüren und sogenannten Lamperien Alt-Wiener Grandezza versprüht. „Diese aufwendigen Holzwand- Vertäfelungen ziehen sich durch die gesamte Wohnung“, erläutert Merit Einwaller das Interieur. Die Gestaltung wiederholt sich unter anderem in den Schranktüren der Küche, an den Wänden im Bad sowie im Schuh- und Taschenraum. „Die Wohnung hat ungefähr 250 Quadratmeter Platz“, sagt die Innenarchitektin. „Diese Dimension wollten wir mit der Innenraumgestaltung betonen.“ Deshalb ist beispielweise auch der Parkettboden in französischer Verlegeart in der ganzen Wohnung zu finden. Ebenso einheitlich wurde auch in allen Räumen antiker Lipica-Kalkstein verbaut. Der Naturstein wurde einst gerne in Gründerzeithäusern verwendet, hier sind damit die Zugänge vom Foyer belegt sowie die Terrassen, im Gästebad ist der Waschtisch aus einem massiven Lipica-Block gehauen – sein Profil mit den fein abgerundeten „Nasen“ ähnelt den Wandvertäfelungen. Um diesen klassischen Look aufzulockern, wurden ihm moderne und industrielle Elemente gegenübergestellt. Da sind zum Beispiel die Rohstahl-Träger mit ihren Nieten: „Sie bringen einen Hauch Eifelturm-Charme mit sich“, sagt Merit Einwaller. Ein wenig Pariser Flair, aber auch etwas New Yorker Atmosphäre hat diese Wohnung.
