Einfamilienhaus

Offen für ein neues Leben

Ein Haus aus den 50ern geht mit der Zeit

Großer Garten, alter Baumbestand, Vogelgezwitscher. Ingo Haerlin stand in dem Darmstädter Einfamilienhaus aus den fünfziger Jahren und dachte: „Schönes Gebäude mit großem Potenzial. Aber die Grundrisse müssten geöffnet werden.“ Sanierungen sind für jeden Architekten eine Herausforderung. Ingo Haerlin weiß das, er selbst hat sein Büro in einem alten Ladengeschäft in der Innenstadt. „Viele Dinge zeigen sich erst im Laufe des Umbaus“, sagt er. Die Familie mit zwei kleinen Kindern wünschte sich für ihr Zuhause einen großzügigen, modernen Grundriss mit offener Wohnküche. Zugleich sollten typische Elemente der Nachkriegsepoche bestehen bleiben. „Wir haben zum Beispiel die Heizkörperverkleidungen restauriert, einzelne Wände nachgebaut und einen Großteil der alten Fensterbänke erhalten.“ Ingo Haerlin ist ausgebildeter Schreiner, er schätzt das Handwerk und fängt deshalb auch immer zuerst mit Skizzenrolle und Stift an, bevor er sich zur Ausgestaltung an den Computer setzt.

Anzahl der Bewohner4 Personen
Wohnfläche200 qm
StandortDarmstadt, Deutschland
Fertigstellung2016
PlanungsbüroDESIGN IN ARCHITEKTUR
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AusführungDesign in Architektur
Mir gefällt es besonders, wenn ich mit Firmen zusammenarbeite, auf die ich mich verlassen kann.

Ingo Haerlin

Dazu gehörte Maßarbeit bis ins Detail: Die Fensteröffnungen wurden vergrößert, neue Fenster eingesetzt, als Sitzfläche für den offenen Kamin ließ der Innenarchitekt eine eigene Betonsteinplatte anfertigen. „Mir gefällt es besonders, wenn ich mit Firmen zusammenarbeite, auf die ich mich verlassen kann. Einfach, weil nach Jahren ein Vertrauensverhältnis besteht.“ Auch die Türen aus Holz und Glas sind individuelle Schreinerarbeiten, die Wände im Obergeschoss sind dagegen aus Gipskarton erstellt: „Um bei einer möglichen Aufstockung die Kinderzimmer vergrößern zu können.“ Am besten gefällt Ingo Haerlin das Fischgrätparkett aus geölter Eiche, das durch die diagonale Verlegung den Wohnraum optisch weitet. Zugleich ist diese aufwendige Verlegeart eine Reminiszenz an die Entstehungszeit des Einfamilienhauses. „Gute bauliche Details brauchen ihre Zeit“, sagt der Designer. Am liebsten kombiniert er in seinen Entwürfen Elemente, die er auch für sich selbst verbauen würde. Auf die richtige Chemie kommt es ohnehin an: „Da das Konzept ganz eng zusammen mit den Bauherren entwickelt wurde, fühlen sie sich hier sehr wohl.“

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