Penthouse in Andermatt

Nicht auf Sand gebaut

Trotz luftiger Höhe ganz erdverbunden

Pläne für Sandburgen – damit beschäftigte sich Andrin Schweizer am liebsten vor den Schulferien im Sommer. „In Italien habe ich sie dann am Strand nach Plan gebaut“, sagt er. Pläne zeichnet er noch immer, im Moment arbeitet sein Team an vier Hotelprojekten gleichzeitig. Die Aufträge reichen vom Flagshipstore bis zum Grandhotel. Der Architekt sitzt mit seinem Labrador Bombay in seinem Zürcher Büro, den Schreibtisch voller Materialmuster, und erinnert sich an den besonderen Auftrag im Hotelkomplex „The Chedi“ in Andermatt: Eine belgische Unternehmerfamilie wünschte sich für ihre Ferienwohnung unter dem Dach vier Schlafzimmer mit eigenen Bädern und einen möglichst großen Wohnbereich. Auf 350 Quadratmetern eigentlich kein Problem, aber: Jedes Badezimmer sollte ein eigenes Fenster bekommen. „Es gab neben einer großen verglasten Front aber nur drei Dachgauben und keine Erlaubnis für zusätzliche Fenster." Andrin Schweizer ordnete drei Schlafzimmer rund um das Wohnzimmer an und zog eine Galerieebene ein, die über das Panoramafenster mit Licht versorgt wird.

Anzahl der Bewohner5 Personen
Wohnfläche 320 qm
StandortZürich, Schweiz
Fertigstellung2016
PlanungsbüroAndrin Schweizer Company
Zum Profil
AusführungAndrin Schweizer Company
FotografieMarkus Bertschi
Ein toller Raum, unglaublich sympathische Kunden, großes Vertrauen und ein wirklich komfortables Budget. Was will man mehr?

Andrin Schweizer

Die bauliche Hülle des Penthouses wurde damit nichtverändert, der Wohnbereich behielt seine Großzügigkeit und wirkt dank natürlicher Oberflächen wie der handgehobelten, gebürsteten Eichenböden dennoch behaglich. „Wir haben uns hier ganz bewusst auf Materialien konzentriert, die einen starken lokalen Bezug haben, etwa Holz und Naturstein.“ Die Auftraggeber ließen dem Architekten weitestgehend freie Hand. „Die Umstände waren nahezu perfekt. Ein toller Raum, unglaublich sympathische Kunden, großes Vertrauen und ein wirklich komfortables Budget. Was will man mehr?“ Insgesamt könnte das Apartment auch als Showroom für guten Geschmack herhalten. Die Komposition der Räume und die Eleganz der Oberflächen gewinnen vor dem Panorama der rauen Urner Berge noch an Strahlkraft. Wenn Andrin Schweizer nach einiger Zeit seine Interieurs wieder besucht, hat er manchmal ein mulmiges Gefühl im Bauch: „Schließlich merkt man dann, ob man alles richtig gemacht hat.“ In diesem Fall kann er sich einfach nur im Erfolg sonnen und von der Zufriedenheit seiner Kunden anstecken lassen. Und die hält garantiert länger als jede Sandburg.

Impressionen