Grenzenlos glücklich
Von Offenheit, Materialreduktion und Wohnen als Prozess.
Wer nun hereinkommt, steht mit einem Schritt in der Küche: ein offener Bereich mit Block aus Tischlerholz und MDF-Platten, die Wände weiß gefliest. Den Kopf leicht nach links gedreht und schon blickt man ins Schlafzimmer, ins Bad, in den Garten. Kopf in den Nacken und man schaut hoch, wo sich auf der Empore ein Stahl-Glas-Kubus mit Kinderzimmer befindet. „Hier oben wäre auch noch Platz für einen zweiten Kubus“, bemerkt Jonathan Lutter. „Das Zuhause kann sozusagen mitwachsen.“ Wohnen als Prozess – so kann man auch die Inneneinrichtung des Lofts beschreiben. Denn wenig ist hier starr, vieles in Bewegung. Die Bilderwand hinter dem Sofa wächst stetig und planlos. Die Sessel daneben stehen mal drinnen, mal draußen. Die mintgrünen Vorhänge, die in schwarzen Stahlschienen kreuz und quer durch die Ebene laufen, können die Zimmer optisch voneinander abtrennen – stehen allerdings meistens offen. Denn die Durchsichtigkeit ist es, die die Bewohner so an ihrem Zuhause schätzen. Diese Unbegrenztheit. Das Schwebegefühl. Fast komisch ist es da, sagen sie, wenn man auf die Toilette geht und mal wieder in einem vollständig abgeschlossenen Raum ist.