Villa in München

Wohnliche Weite

Ein großzügiger Grundriss, der trotzdem keine Fläche ungenutzt lässt, so lautete der Anspruch an dieses Bauprojekt der umfangreicheren Art.

Architekt Julius Reimann plante für seine Auftraggeber auf dem Grundstück im Münchner Villenviertel ein Haus, das repräsentativ ist und gleichzeitig eine intime Atmosphäre für seine Bewohner bietet. Um den gastlichen Bereich vom privaten zu trennen, ohne die architektonische Offenheit einzuschränken, ist das Haus in L-Form angelegt. Vom Entree gelangt man in den Essbereich, der eingebaute Kamin dient als Raumteiler zum Wohnzimmer, Wände und Türen findet man hier aber keine. Bodentiefe, auf Schienen laufende Fensterflächen lassen das Innen und Außen komplett miteinander verschmelzen und geben den Blick frei auf den Poolgarten. „Der Bauherr ist ein echter Autonarr, und so entstand unsere Idee des Schaufensters im Wohnzimmer“, erklärt der Planer den passgenauen Fensterausschnitt auf der dem Garten gegenüberliegenden Seite, in dem das geparkte Lieblingsfahrzeug wie ein gerahmtes Stillleben inszeniert werden kann.

Anzahl Bewohner5 Personen
Wohnfläche300 m²
StandortMünchen
Fertigstellung2019
PlanungsbüroReimann Architecture
Zum Profil
FotografieAndreas Lühmann
U nser Arbeitstitel lautete , L in e a Nera' - ein schwarzer Strich auf einem weißen Blatt Papier. Diese Idee wurde konsequent bis zum Ende verfolgt.

Julius Reimann

Detailverliebtheit kann man diesem Haus auch an anderen Stellen attestieren. So wurde für die kunstbegeisterten Hausherren eine optische Analogie zu Monets „Seerosen“ geschaffen, indem der Kücheninsel aus Verde-Bamboo- Naturstein eine Wand aus gleichem Material gegenübergestellt wurde. „Wie die berühmten Spiegelungen der Blüten auf der Wasseroberfläche bei Sonnenschein“, schwärmt Julius Reimann über den erzielten Effekt. Neben der Showküche befindet sich noch ein abgeschlossener Back-up-Küchenbereich, in dem Vorbereitungen unsichtbar für die Augen der Tischgäste stattfinden. „Die komplette Haustechnik von der Klimaregulierung bis zum Medienkonzept ist in die reduzierte Gestaltung integriert und bleibt optisch im Verborgenen. Trotzdem ist sie intuitiv absolut familientauglich nutzbar“, erläutert er den nicht unwichtigen Aspekt für die Hausbewohner – ein Ehepaar mit drei Kindern. Im Untergeschoss der Villa ist neben der Tiefgarage der Weinkeller untergebracht, der mit seiner Rundumverglasung die transparente Optik der Wohnräume adäquat aufgreift und es dabei an einladender Gastlichkeit nicht fehlen lässt.

Impressionen