
Das Layering Prinzip
Persönlicher Rückzugsort und repräsentativer Salon in einem.

„Wir haben hier einen Wandputz mit Strichzug aufgebracht, das verleiht den Räumen eine natürliche Note und reflektiert Licht schön.”

Ester Bruzkus
Da ist beispielweise der lange Flur, der sich über die gesamte Länge des Apartments zieht: Er ist mit einer Holzpaneelwand bekleidet, die fast ganz hoch zur Decke läuft und als Showfläche für Kunst dient oder Stauraum bietet. Klingt funktional, fühlt sich aber so an, als wäre die Wohnung in eine wärmende Extraschicht gepackt. Außerdem rhythmisiert die blassblonde Holzwand das Penthouse: So wird sie von leicht hervorspringenden, vertikalen Streben geprägt, die sich an zwei Stellen des Flurs zu raumhohen Lamellen-Türen entwickeln. Die Lamellen-Struktur wiederholt sich in der Wohnung wie der Refrain in einem Song: In der Küche beispielweise findet sie sich in einem zentralen Möbelstück wieder. Im Schlafzimmer ist eine Wand mit weiß geseiften Eichenholz-Leisten verschalt, woran der Schreibtisch aufgehängt wird. An einer anderen Stelle verdecken die schmalen Holzleisten einen Teil des Fensters: „Das schafft eine schöne Transluzenz“, erklärt die Architektin. Sogar die überlangen Betthäupter und die Vorhänge in den Schlafzimmern nehmen die vertikale Riffelstruktur auf, sind aber aus schmeichelndem Samt und Leinen. Dazu gesellen sich gestrickte Wollkissen, Seidenteppiche, Canvas-Plaids, Möbel aus Holz- und Metall-Elementen, Leuchten aus Metall, mal matt, mal golden glänzend … Das Interieur zelebriert ein kommunikatives Miteinander innerhalb des klaren architektonischen Rahmens. „Dazu passt, dass auch viele Möbel multiple Gesichter haben“, sagt Ester Bruzkus. Die Gästezimmer-Betten können beispielweise allein oder aneinandergefügt stehen. Und der runde Couchtisch im Wohnzimmer, der von Ester Bruzkus Architekten entworfen wurde, lässt sich wie eine Torte in drei Stücke teilen – bereit für den nächsten Empfang.
