Penthouse Berlin-Mitte

Waldbaden über der Stadt

Berlin-Mitte mit einem fernöstlichen Bezug.

„Shinrin Yoku“ nennen die Japaner das Abtauchen in die Natur, um dem Großstadtlärm und der Reizüberflutung für die Länge eines Waldspaziergangs zu entfliehen. Der Therapieansatz hat sich längst auch in der westlichen Hemisphäre durchgesetzt und ist in der abendländischen Kultur angekommen. „Die Besitzerin der Neubauwohnung am Luisenpark hat einige Zeit in Japan gelebt und wünschte sich einen fernöstlichen Bezug“, erzählt Charlotte Wiessner, Inhaberin des verantwortlichen Berliner Architekturbüros.

Anzahl Bewohner1 Person
Wohnfläche120 m²
StandortBerlin
FertigstellungNovember 2021
PlanungsbüroCARLO Berlin Architektur & Interior Design
Zum Profil
FotografieDaniel Schäfer I Photography
Die Interpretation japanischer Stilelemente ließ uns als Gestalter in eine völlig neue Sphäre abtauchen.

Charlotte Wiessner

Dazu wurden nicht nur sorgsam Materialien, Oberflächen und Motivtapeten ausgewählt, sondern auch der gegebene Grundriss des Penthouses hoch über den Dächern der Metropole angepasst. So lädt statt einer Sofaecke im obligatorischen Wohnzimmer ein Tee-Pavillon mit auf Maß gefertigten Tatami-Matten Bewohnerin und Gäste zum kommunikativenMiteinander ein. Dunkles Holz, gerade Linien und eine natürliche Farbigkeit bestimmen das komplette Interieur. Für meditative Momente sorgen auch die handbemalten Schranktüren im Schlafzimmer, auf denen sich Fische im Ozean zu tummeln scheinen. Einbauten wie die Sitzbank im Essbereich entsprechen der japanischen Tradition, Raum optimal zu nutzen. Das typisch fernöstliche Flair zeigt sich ebenfalls in den reduzierten Dekorationselementen, die sich überall in der Wohnung wiederfinden. Schmale, an die Wand befestigte Röhren dienen nämlich sowohl in der Küche als auch im Bad als Vasen. Je nach Jahreszeit, Lust und Laune lassen sich hier unterschiedlichste Pflanzenkreationen in bester Ikebana-Tradition inszenieren. „Details wie das Kreis-Ornament als Symbol der aufgehenden Sonne auf der Küchenfront oder der semitransparente Flächenvorhang im Ankleidezimmer greifen das Japan-Thema auf, ohne folkloristisch zu wirken“, erläutert Charlotte Wiessner, der bei der Interpretation wichtig war, zu zitieren, nicht zu imitieren. Schließlich holt der Blick aus bodentiefen Fenstern auf das Rote Rathaus und den ikonischen Fernsehturm den Betrachter ins Hier und Jetzt nach Berlin-Mitte zurück.

Impressionen