
Waldbaden über der Stadt
Berlin-Mitte mit einem fernöstlichen Bezug.

„Die Interpretation japanischer Stilelemente ließ uns als Gestalter in eine völlig neue Sphäre abtauchen.”

Charlotte Wiessner
Dazu wurden nicht nur sorgsam Materialien, Oberflächen und Motivtapeten ausgewählt, sondern auch der gegebene Grundriss des Penthouses hoch über den Dächern der Metropole angepasst. So lädt statt einer Sofaecke im obligatorischen Wohnzimmer ein Tee-Pavillon mit auf Maß gefertigten Tatami-Matten Bewohnerin und Gäste zum kommunikativenMiteinander ein. Dunkles Holz, gerade Linien und eine natürliche Farbigkeit bestimmen das komplette Interieur. Für meditative Momente sorgen auch die handbemalten Schranktüren im Schlafzimmer, auf denen sich Fische im Ozean zu tummeln scheinen. Einbauten wie die Sitzbank im Essbereich entsprechen der japanischen Tradition, Raum optimal zu nutzen. Das typisch fernöstliche Flair zeigt sich ebenfalls in den reduzierten Dekorationselementen, die sich überall in der Wohnung wiederfinden. Schmale, an die Wand befestigte Röhren dienen nämlich sowohl in der Küche als auch im Bad als Vasen. Je nach Jahreszeit, Lust und Laune lassen sich hier unterschiedlichste Pflanzenkreationen in bester Ikebana-Tradition inszenieren. „Details wie das Kreis-Ornament als Symbol der aufgehenden Sonne auf der Küchenfront oder der semitransparente Flächenvorhang im Ankleidezimmer greifen das Japan-Thema auf, ohne folkloristisch zu wirken“, erläutert Charlotte Wiessner, der bei der Interpretation wichtig war, zu zitieren, nicht zu imitieren. Schließlich holt der Blick aus bodentiefen Fenstern auf das Rote Rathaus und den ikonischen Fernsehturm den Betrachter ins Hier und Jetzt nach Berlin-Mitte zurück.
