Holzhaus 2.0

Schlicht, schlau, stilvoll

Wohnen im Obstgarten Hamburgs.

Das Alte Land ist der Obstgarten Hamburgs: Hier wachsen Apfelbäume bis zum Horizont, auch ein paar Kirschen und Birnen. Die Elbe schlängelt sich träge hindurch. Mitten in dieser vorstädtischen Idylle konnten Anna-Lena Heitmann und ihr Mann ein Neubaugrundstück erobern, allerdings ein sehr schmales und sehr langes. „Nachdem wir lange in einer urigen Wassermühle gewohnt haben, träumte ich von einem luftig-modernen Holzhaus“, erzählt die Interior-Expertin. Ihr Familienheim ist deshalb nun mit schmalen Lärchenholzleisten verschalt, die mit der Zeit verwittern. „Wie die Scheunen der Umgebung“, sagt Anna-Lena Heitmann.

Anzahl der Bewohner4 Personen
Wohnfläche270 m²
StandortHamburg
Fertigstellung2019
PlanungsbüroKommood
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FotografieAnna Heitmann
Ich mag keine zugehängten Fenster, deshalb liebe ich Oberlichter: Die sind hell , aber nicht einsichtig.

Anna-Lena Heitmann

Auch innen gibt Holz den Ton an: Weiß geseifte Douglasie als Bodendielen, Zimmertüren, Küchentresen, Tischplatte und als Material von verschiedenen Möbelstücken erzeugt Gemütlichkeit, nimmt aber nichts von der Helligkeit des nahezu energieautarken Hauses. Unzählige Oberlichter und Panoramafenster fluten das Haus mit Tageslicht (die weißen Fliesen, Wände und Decken wirken als Verstärker). „Ich wollte ein schlichtes, helles, luftiges Zuhause schaffen“, erklärt Anna-Lena Heitmann, die neben ihrer Einrichtungsberatung auch einen Interieur-Laden und das Label HauszeitDesign betreibt. Wenn man an dem selbst entworfenen, drei Meter langen Esstisch aus Douglasienholz Platz nimmt, begreift man ihren Einrichtungsstil am besten: Die Stühle sind aus Holz oder Weiß, die Leuchten aus simplen Holzstreben, die Wände unbehangen, auch die Fenster frei. Die Blicke können durch den offenen Wohnraum schweifen, hoch an die weiße Holzbalkendecke oder hinaus auf die angrenzenden Apfelfelder. Das skandinavisch-puristische Konzept wurde konsequent im ganzen Haus eingehalten, nur das Badezimmer im Obergeschoss tritt charmant aus dieser Linie heraus: „Ich hatte mir so einen ,Schwimmbad-Charakter‘ in den Kopf gesetzt“, meint die Interior-Expertin. Kleine, quadratische Fliesen sind hier nun bis an die Decke hoch gefliest und auch das Waschtisch-Modul wurde damit verkleidet. Versteckt in der hinteren Raumecke, unter einem Oberlicht, befindet sich der „Pool“: Drei Stufen hoch, drei runter und schon liegt eine geräumige Dusche vor einem, die sich per Knopfdruck (Abfluss-Verriegelung) in ein Planschparadies vewandelt. Das Holzhaus von Familie Heitmann lässt Raum für solche kreativen Interior-Spielereien.

Impressionen