Dreizimmerwohnung

Flexible Lebensbühne

Elegant Wohnen

Wie schafft es ein Architekt, dass ihm der Kunde verrät, was er möchte? „Indem er nicht danach fragt“, antwortet Armin Schäfer lapidar. Dem Architekten des Heidelberger Büros LoebnerSchäferWeber fällt es trotz dieser Zurückhaltung leicht, seine Ideen zu vermitteln und mit den Vorstellungen der Kunden zu vereinbaren. Im Apartment in der vornehmen Weststadt sollten Wohnen, Feiern, Arbeiten und Schlafen für fünf Personen auf relativ wenig Raum möglich gemacht werden. „Die Auftraggeber haben drei erwachsene Kinder, die alle in unterschiedlichen Städten studieren. Die Familie wünschte sich einen Ort, wo alle entspannt zusammenkommen können.“ Schnell war klar, dass die klassische Raumaufteilung hier nicht funktioniert. Stattdessen fügte das Architektenteam raumhohe Einbauten ein, ein System aus Schiebetür-Elementen gliedert die Räume, schenkt freien Durchblick oder Privatsphäre und lässt zum Beispiel den Arbeitsplatz komplett verschwinden. Die Garderobe dagegen wartet säuberlich sortiert hinter raumhohen Glastüren.

Anzahl der Bewohner2 Personen
Wohnfläche117 qm
StandortHeidelberg, Deutschland
Fertigstellung2017
Planungsbüro
Zum Profil
AusführungAAG Loebnerschäferweber
Der Alltag schult den Blick für das Schöne.

Armin Schäfer

So entstand aus der Dreizimmerwohnung eine elegante Spielfläche, die immer wieder unterschiedlich genutzt wird: Der Salon ist mal Lesezimmer, mal Büro oder Raum für Gäste. Herausragendes Detail des Apartments sind die beiden Doppelbetten, die bündig in den Einbauwänden verschwinden: „Sie sollten schnell und einfach klappbar sein und dennoch guten Schlafkomfort ermöglichen“, sagt Armin Schäfer. Eine Bodenstütze hätte die reduziere Optik gestört, also entwickelte das Team die elegante schwebende Variante. Der Familien-Rückzugsort beruhigt das Auge mit exklusiven Oberflächen aus hellem und dunklem Holz und Aluminium. Die Böden bestehen aus samtig schimmerndem Sichtestrich mit verschiedenen Einlagen: Im Flur liegt ein „Teppich“ aus Fliesen, im Wohn-Ess-Bereich, der sich zum Süden hin öffnet, ein im Fischgrätmuster verlegtes Eichenparkett. Diese Anmutung nennt Armin Schäfer „gediegene Urbanität“. Woher die Inspiration kommt? „Der Alltag schult den Blick für das Schöne.“ Und das Gespür für Effektivität. Denn jeder einzelne der 117 Quadratmeter ist optimal genutzt.

Impressionen