
Villa aus den Sixties im Purismus Rausch
Über Zuhause, Zufälle und Zusammensein.

„Nicht immer muss man Altes ersetzen: Schränke lassen sich beispielsweise gut lackieren oder mit neuen Griffen aufwerten.”

Nadia Stanke
Die Bausubstanz war im Fall der Fabrikantenvilla in Queckenberg bei Bonn herausragend gut: Der cognacfarbene Marmorboden beispielsweise wies kaum einen Kratzer auf. Auch der handgeschlagenen Kupfertür und der Abhangdecke aus Sattelleder sah man ihr Alter nicht an: „Wir haben sie nach langem Zögern dann aber doch entfernt“, sagt Nadia Stanke. „Sie waren einfach zu düster und drückend.“ Die Zeitlosigkeit dieser Dinge bestätigte die Interior Designerin aber in ihrer Idee von einer klassischen Innenraumgestaltung: Die Küche schwarz und grifflos, der Esstisch mit grafischem Metallunterbau, die Couch beige, die Möbel nordisch klar oder moderne Klassiker ersten Ranges – Schnörkel sucht man hier vergebens. Die abgeschiedene Hanglage verhindert ungewollte Einblicke und so müssen die Gardinen vor den Glasfronten eigentlich nie zugezogen werden. Die Offenheit ist es auch, die die ganze Familie an dem Haus so liebt: „Überall sind Fenster, überall kann man raus.“ Die beiden kleinen Söhne gehen noch nicht allein auf Entdeckungstour, Labradorhündin Polly schon. Für sie hätte die Villa sogar noch ein kurioses Baudetail bereitgehalten: eine Hundetoilette, die rund um die Villa verbaut war. Sie wich Neuem – doch Vergangenheit und Moderne geben sich in diesem Haus liebevoll die Hand. Die unsichtbar in die Wohnzimmerwand eingelassene Original-Sixties-Minibar aus Kupfer, gefliest mit Delfter Kacheln, ist beispielsweise das Highlight
