Fabrikantenvilla Queckenberg

Villa aus den Sixties im Purismus Rausch

Über Zuhause, Zufälle und Zusammensein.

Sanft geschwungene Hügel, nur Wald, Weite und eine formschlichte Villa aus den sechziger Jahren, harmonisch in den Hang gebaut. Einst der Wohnsitz eines wohlhabenden Fabrikanten, nun das Zuhause von Familie Stanke. Wie findet man so einen Schatz? „Ich lag mit meinem ersten Sohn im Kreißsaal und checkte noch mal meine E-Mails. Eine war von Immoscout und darin wurde dieses Objekt angeboten“, erzählt die Innenarchitektin Nadia Stanke lachend. Sie hat ein Händchen für zukunftsweisende Zufälle und den Mut, dann Ja zu sagen.

Anzahl der Bewohner4 Personen & 1 Hund
Wohnfläche220 qm
StandortRheinbach
Fertigstellung06/2018
Planungsbürostanke interiordesign
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FotografieJudith Mengel
Nicht immer muss man Altes ersetzen: Schränke lassen sich beispielsweise gut lackieren oder mit neuen Griffen aufwerten.

Nadia Stanke

Die Bausubstanz war im Fall der Fabrikantenvilla in Queckenberg bei Bonn herausragend gut: Der cognacfarbene Marmorboden beispielsweise wies kaum einen Kratzer auf. Auch der handgeschlagenen Kupfertür und der Abhangdecke aus Sattelleder sah man ihr Alter nicht an: „Wir haben sie nach langem Zögern dann aber doch entfernt“, sagt Nadia Stanke. „Sie waren einfach zu düster und drückend.“ Die Zeitlosigkeit dieser Dinge bestätigte die Interior Designerin aber in ihrer Idee von einer klassischen Innenraumgestaltung: Die Küche schwarz und grifflos, der Esstisch mit grafischem Metallunterbau, die Couch beige, die Möbel nordisch klar oder moderne Klassiker ersten Ranges – Schnörkel sucht man hier vergebens. Die abgeschiedene Hanglage verhindert ungewollte Einblicke und so müssen die Gardinen vor den Glasfronten eigentlich nie zugezogen werden. Die Offenheit ist es auch, die die ganze Familie an dem Haus so liebt: „Überall sind Fenster, überall kann man raus.“ Die beiden kleinen Söhne gehen noch nicht allein auf Entdeckungstour, Labradorhündin Polly schon. Für sie hätte die Villa sogar noch ein kurioses Baudetail bereitgehalten: eine Hundetoilette, die rund um die Villa verbaut war. Sie wich Neuem – doch Vergangenheit und Moderne geben sich in diesem Haus liebevoll die Hand. Die unsichtbar in die Wohnzimmerwand eingelassene Original-Sixties-Minibar aus Kupfer, gefliest mit Delfter Kacheln, ist beispielsweise das Highlight

Impressionen