Englstetten

"Unsere To-do-Liste? Modern bauen in alten Strukturen, statisch die richtigen Schlüsse zu ziehen und das Gebäude nicht totsanieren."

BUERO PHILIPP MOELLER
81371 München
Deutschland

Galerie

Idyllisch ist es hier, am Rand des Landkreises Rosenheim. Der Blick schweift über weite Wiesen und Wälder und auf dem Hof unterbricht nur das Gackern der Hühner die geruhsame Stille. Dabei hat das historische Bauernhaus schon mehrfach Unruhe durch Neuerungen und Veränderungen erfahren müssen. 1860 erbaut wurde es in den folgenden 100 Jahren bereits zweimal nicht unbedingt zum Besseren erweitert und umgebaut, bis es schließlich im Jahr 2018 in einer konzertierten Aktion zum perfekten Mehrgenerationenanwesen umgewandelt wurde. Denn während im Haupthaus nach wie vor die Eltern leben, entstand im Scheunenanbau moderner Wohnraum für die junge, nachkommende Familie. Platz gab es hier schließlich reichlich, er musste nur noch erschlossen werden. „Wir haben ein komplett neues Stockwerk in den Tennenraum eingezogen, ohne die ursprüngliche Struktur des Hauses zu verändern. Der Bodenbelag sind Dielen aus Tannen aus den umliegenden Wäldern, die wir für die helle Optik weiß geseift haben“, erklärt der Münchner Architekt Philipp Möller den Ansatz, mit dem er und sein Team sensibel die alte Struktur des Hauses hervorholen und dabei gleichzeitig den neuen Bewohnern modernen Komfort bieten wollten. Wichtig war Bauherren wie Architektenteam die Mischung aus traditionellen Elementen, rustikalen Baustoffen, feinen Oberflächen und modernem Mobiliar. Dass dabei kaum Farbe zum Einsatz kam, sondern viel Weiß, und ein paar schwarze Akzente lieber die Liaison mit viel natürlichem Holz eingehen, gibt dem fertigen Interieur seine pure, klare Ausstrahlung, ohne dabei kühl oder eben überladen zu wirken. Die Einrichtung besteht zum Großteil aus aufbereiteten antiken Stücken und auch die Türen sind Vintage. „Der heutige Küchenblock war eine 100 Jahre alte Bäckerzeile, die wir mit Elementen von Ikea kombiniert haben“, verrät Philipp Möller die Geschichte des charmanten Mitteltischs in der offenen Küche. Unverputzte Ziegelwände, freie Holzbalken und die alte Bretterschalung vor dem Schlafzimmerfenster bewahren dazu authentisch den historischen Charme.