
Frische Brise im Wasserschloss
Willkommen im Château mit modernen Elementen.

„Unser Einrichtungskonzept holt die umliegende Natur mit Farb- und Muster-Zitaten herein.”

Emma Brunckhorst mit Coco
Öffnet man die Eingangstür der Wohnung, steht man sofort in einem herrschaftlichen Wohnraum mit fünf Metern Höhe, Deckenfresko und Bücherregalen, die dahin überleiten. „Wir haben sie im Zuge der Umbaumaßnahmen neu befüllt“, erzählt die Hamburger Innenarchitektin Emma Brunckhorst. „Im ganzen Schloss wurde nach passenden Büchern gesucht, die dann hier hübsch neu einsortiert wurden.“ Die literarischen Schätze rahmen nun den Kamin ein, dessen Wände in einem pudrigen Frühlingsgrün gestrichen sind und den schweren Buchrücken etwas Leichtigkeit gegenüberstellen. Das Äußere nach Innen holen, war Ziel desDesigns. Da ist zum Beispiel der moosgrüne Samtteppich, der aussieht wie eine der benachbarten Wiesen. Oder die Kissen mit Wolken- oder Kranich-Muster. Das Gäste-WC ist vollständig mit einer Mustertapete bekleidet, auf der Austern zu erkennen sind. Deutlich subtiler macht es die Kalksteinfliesen-Wand im Masterbad: „Die Fliesen wurden hier ,auf Knirsch‘ gelegt“, erläutert Emma Brunckhorst. „So entstehen keine Fugen – und es ist optisch und haptisch ein schöner Verweis auf die rauen Backsteinwände draußen.“ Doch wer in der frei stehenden Badewanne liegt, wird höchstwahrscheinlich selten zur Wand schauen: Denn auf der einen Seite blickt man durch die bodentiefen Fenster hinaus aufs Wasser, zur anderen Seite in den offenen Kamin. Hoch oben aber prangt ein antiker Kristallleuchter, der dem herrschaftlichen Ensemble ein stilistisches Krönchen aufsetzt. Das Schlafzimmer folgt diesem Vorbild: Wer hier in dem inselähnlichen Boxspringbett ruht, hat entweder Ausblick in den Garten oder auf den antiken Kamin, der mit friesischen Kacheln verziert ist. An der Decke hängt wieder ein ausladender Lüster: „Hier habe ich mir ein Augenzwinkern erlaubt“, gesteht Emma Brunckhorst, „der Lüster ist aus Plexiglas.“
