
Raum für Geschichte
Italienisches Art-déco.

„Die Wohnung hatte keinerlei Persönlichkeit. Es war für mich wie das Malen auf einer leeren Leinwand.”

Hannes Peer
Er griff das Thema der „Palladiana“, des Bruchsteinmosaiks aus dem Eingangsbereich des Gebäudes, das nunmehr elegant in Walnuss-Travertin eingefasst ist, in der Wohnung wieder auf. „Die neuen Besitzer sind ein Neapolitaner und eine gebürtige Lettin. Beide Herkünfte lieferten mir weitere Inspiration. Denn ich fand, dass sich auch die Wurzeln der Bewohner unbedingt in ihrem neuen Zuhause widerspiegeln sollten“, erläutert Hannes Peer seine Herangehensweise für die durchaus gewagte Mixtur aus unterschiedlichen Epochen, Mentalitäten und Regionen. Und so zeigt sich die lettische Heimat der Hausherrin heute in den Wandvertäfelungen aus mit Mahagoni-Pigmenten behandeltem Birkenholz. Der süditalienische Spirit des Hausherrn verlangte nach einer Küche als Herzstück des Apartments. „Beim Anblick von handbearbeitetem Messing und dem dunkelroten Rosso-Levanto-Marmor geht förmlich die Sonne auf“, schwärmt Hannes Peer von dem Spiel der Küchenoberflächen mit Licht und Farbe. Für den Essbereich gestaltete er einen Leuchter aus Muranoglas, der Lichtquelle und Skulptur zugleich ist. Die Inszenierung perfekt machen der braune, hochglänzend lackierte Esstisch und die Stühle mit ihrer grafisch strengen Silhouette. Die Möbel ließ der Experte nach eigenem Entwurf fertigen. Ergänzt werden die exklusiven Stücke durch nicht minder exquisite Designklassiker – neu oder Vintage – wie den Ledersessel von Percival Lafer. Apropos Vintage: Den Délabré-Effekt verdanken die Wände nicht etwa einem jahrzehntelangen Alterungsprozess. Vielmehr ist es eine spezielle Harzbeschichtung mit dem vielversprechenden Namen „Patina“, die die passende Kulisse für den gelungenen Stilmix bildet.
