Kellerlounge

Bergblick im Basement

Wichtigster Schachzug im Keller: perfekte Ausleuchtung.

Ein dunkler, ungeliebter Keller in Meinborn im Westerwald. 100 Quadratmeter Nutzfläche, durch die minimalen Fensterausschnitte fällt kaum Licht. Immerhin: In einem Teilbereich lagert die Weinsammlung des Bauherren. „Wir erkannten sofort, dass die Familie offen für Neues ist, viel von der Welt gesehen hat und das Besondere liebt“, sagt Guido Fries, dessen Büro den Auftrag übernahm. Aus dem Abstellraum sollten seine Architekten eine Lounge im Chalet-Look machen, inklusive Gästezimmer, Dusche, Musikzimmer, Playzone für die Kinder und jeder Menge Stauraum für Haushaltsgegenstände, die jeder im Keller unterbringen muss. Fries’ Innenarchitekt Dominic Brüning entschied, eine Wand zu durchbrechen und Lounge und Musikzimmer zu einer Einheit zu verschmelzen. Von allen Blickwinkeln aus hat man freie Sicht auf einen zentralen verglasten Kamin. Aus der Not machte Dominic Brüning eine Tugend: Anthrazitfarbene Wände schaffen eine angenehme Schwere und unterstreichen die dunkle und gemütliche, aber gleichzeitig moderne Grundstimmung. „Ich schätze vor allem das Zusammenspiel der Materialien: Holz, Stahl und Stein“, sagt der Interior Designer, der inzwischen sein eigenes Büro führt. Der Naturstein, mit dem eine ganze Wand belegt ist, ist angepasst an Parkett und Möbel und wurde zusammen mit den Bauherren in mehreren Runden ausgewählt.

Anzahl Bewohner4 Personen
Wohnfläche100 m²
StandortWesterwald
Fertigstellung01/2016
PlanungsbüroFries Architekten
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AusführungFries Architekten
FotografieDominic Brüning
Less is more. Diese Grundregel ist ganz wichtig in der Gestaltung

Dominic Brüning

Neben den Türportalen aus schwarzem Stahl ließ Dominic Brüning raumhohe Schränke einbauen, die Regale in den Holzeinbauten bestehen ebenfalls aus Stahl. „Less is more. Diese Grundregel ist ganz wichtig in der Gestaltung.“ Gerade weil sich nach Abschluss eines Projektes sowieso noch eine Menge verändert. „Der Kunde fügt immer noch einige Accessoires oder Bilder hinzu. Das funktioniert auch gut, wenn man eine ruhige Basis schafft. Bunt wird es durch die Bewohner von allein.“ Oder auch wenn man den Kunden mit Humor aus der Reserve lockt und dann zusammen Ideen entwickelt. Die Gäste schlafen in der Kellerlounge jetzt zum Beispiel unter einer Schafherde, das gemeinsam ausgewählte Motiv ist als Tapete überdimensional über die ganze Wand gezogen. So hat das Büro die scheinbar unmögliche Aufgabe mit Bravour gelöst. Aus dem Keller ist eine Wohlfühloase für Familie und Freunde entstanden.

Impressionen