Belle Etage neu interpretiert

WILLKOMMEN IN DER GEGENWART

Detailreichtum im familiengeschichtsträchtigen Zuhause

Eine denkmalgeschützte Stadtvilla im Familienbesitz kann ganz schön respekteinflößend sein – und Eingriffe in ihre Struktur nicht nur wegen der amtlichen Auflagen schwierig machen. Bei dem historischen Gebäude von 1923 im Berliner Nobelviertel Dahlem näherten sich die Architekten, die gleichzeitig auch Bauherren und Bewohner des Hauses sind, mit feiner Sensibilität und gleichzeitig dem nötigen Pragmatismus. Denn der ehemalige Repräsentationsbau sollte zum modernen Mehrgenerationenhaus umgestaltet werden. Die Hauptwohnung in der Beletage wurde zunächst vom barrierefrei zugänglichen linken Teil für die Oma abgetrennt. Anschließend erhielt sie, aufgrund strenger Restriktionen hinsichtlich des originalen Erhalts ohne große Eingriffe in die Raumaufteilung, ihre neue Struktur.

Anzahl der Bewohner4
Wohnfläche (m2)172
StandortBERLIN
Fertigstellung2023
PlanungsbüroSTUDIO STUHLEMMER
Zum Profil
FotografieGregor Hohenberg
Das Haus hat einen Zeitsprung von 1923 zu 2023 erlebt und dabei von Repräsentations- zwecken zur Familienfreundlichkeit geswitcht.

ANNA STUHLEMMER

„Wir haben die Trennwand zwischen dem dunklen Treppenhaus und der Küche, die im ehemaligen Arbeitszimmer untergebracht ist, entfernt. Der Übergang ist heute nur noch durch den Farbwechsel von Apricot zu Grün erkennbar. Auf die Idee hat uns übrigens ein Besuch im neuen Potsdamer Palais gebracht“, verrät Architektin und Bauherrin Anna Stuhlemmer ihre Inspirationsquelle. Den Durchgang zum Esszimmer ließ sie mit Travertin verkleiden und den gerundeten Erker ziert jetzt eine Motivta- pete, die mit ihrem goldgelben Grundton sonnige Stimmung versprüht. Auf diese Art der Wanddekoration griff die Gestalterin auch im Gäste-WC zurück, wo heute fröhliche Äffchen zwischen herrschaftlichen Säulen klettern. „Wir lieben figürliche Darstellungen und deshalb gibt es in jedem Raum eine Tapete oder ein Bild mit Pflanzen, Tieren oder gleich beidem“, verrät sie ihre erkennbare Vorliebe für gegenständliche Motive.

Impressionen