
Neues Maß angelegt
Ein modernes Bad in einem denkmalgeschützem Gebäude

„Vintage-Bauelemente wie das alte Industriefenster sind eine gute Möglichkeit, einem kleinen Bad individuellen Charakter zu geben.”

Ingo Haerlin & Bianca Lautenschläger-Haerlin
„Der Zustand war, wie man ihn in einer Wohnung mit den typisch knarzenden Holzdielen und verschwenderisch hohen Decken erwartet hätte. Offen geführte Leitungen und eine Gastherme zur Warmwasseraufbereitung zeugten von vergangenen Zeiten und sollten unbedingt versteckt werden“, erinnert sich Ingo Haerlin an seine Bestandsaufnahme beim Bauherrn. Um Platz zu schaffen, wurden zunächst alle Installationen aus dem Raum entfernt und anschließend durch Versetzen der Wand ein Stück Fläche aus dem angrenzenden Schlafzimmer zugeschlagen. Ein altes Industriefenster trennt und verbindet heute zugleich die beiden Räume, mit einem Rollo lässt sich bei Bedarf die nötige Intimität herstellen. Deckenhohe, auf Maß gefertigte Einbauten für unsichtbaren Stauraum flankieren den Waschtisch und erhielten eine grifflose Front aus schwarzem Linoleum. Bis an die Decke fugenlos angebrachte, handgemachte friesische Fliesen dienen als markante Kulisse für die schwarzen Armaturklassiker des dänischen Designers Arne Jacobsen. „Bei unserer Gestaltung wurde mit starken Kontrasten in Material und Farbigkeit, aber auch zwischen alt und neu gespielt. Das gelungene Zusammenspiel aller Komponenten und Materialien auf kleinem Raum verleiht dem Bad sein neues Gesicht, ohne im Kontext der Altbauwohnung fremd zu wirken“, bringt Ingo Haerlin das Konzept, das dem kleinen Bad mehr Größe gewährt, auf den Punkt.