Badsanierung Schlossgartenstraße

Neues Maß angelegt

Ein modernes Bad in einem denkmalgeschützem Gebäude

Durchschnittlich ist ein Badezimmer in Deutschland 7,8 Quadratmeter groß. Wer auch immer die alle mal ausgemessen hat – kein üppiges Maß, um einem persönlichen Wellnessbereich gerecht zu werden. In Neubauten wird daher inzwischen großzügiger geplant, das Bad bekommt genau wie die Küche deutlich mehr von der Gesamtfläche des Grundrisses zugesprochen. In Altbauten wie diesem denkmalgeschützten Objekt am Darmstädter Herrengarten, die fraglos ihren authentischen Charme bewahren sollten, weshalb in den meisten Fällen Totalumbauten ausgeschlossen sind, müssen jedoch bei der Badsanierung clevere Lösungen für maximalen Komfort auf kleinem Raum gefunden werden.

Anzahl Bewohner1 Person
Renovierungsfläche9,5 m²
StandortDarmstadt
Fertigstellung2020
PlanungsbüroDESIGN IN ARCHITEKTUR
Zum Profil
FotografieSonja Schwarz Fotografie
Vintage-Bauelemente wie das alte Industriefenster sind eine gute Möglichkeit, einem kleinen Bad individuellen Charakter zu geben.

Ingo Haerlin & Bianca Lautenschläger-Haerlin

„Der Zustand war, wie man ihn in einer Wohnung mit den typisch knarzenden Holzdielen und verschwenderisch hohen Decken erwartet hätte. Offen geführte Leitungen und eine Gastherme zur Warmwasseraufbereitung zeugten von vergangenen Zeiten und sollten unbedingt versteckt werden“, erinnert sich Ingo Haerlin an seine Bestandsaufnahme beim Bauherrn. Um Platz zu schaffen, wurden zunächst alle Installationen aus dem Raum entfernt und anschließend durch Versetzen der Wand ein Stück Fläche aus dem angrenzenden Schlafzimmer zugeschlagen. Ein altes Industriefenster trennt und verbindet heute zugleich die beiden Räume, mit einem Rollo lässt sich bei Bedarf die nötige Intimität herstellen. Deckenhohe, auf Maß gefertigte Einbauten für unsichtbaren Stauraum flankieren den Waschtisch und erhielten eine grifflose Front aus schwarzem Linoleum. Bis an die Decke fugenlos angebrachte, handgemachte friesische Fliesen dienen als markante Kulisse für die schwarzen Armaturklassiker des dänischen Designers Arne Jacobsen. „Bei unserer Gestaltung wurde mit starken Kontrasten in Material und Farbigkeit, aber auch zwischen alt und neu gespielt. Das gelungene Zusammenspiel aller Komponenten und Materialien auf kleinem Raum verleiht dem Bad sein neues Gesicht, ohne im Kontext der Altbauwohnung fremd zu wirken“, bringt Ingo Haerlin das Konzept, das dem kleinen Bad mehr Größe gewährt, auf den Punkt.

Impressionen