Atelier de Vijzel

Wo die Ruhe wohnt

Ruhepool im geschäftigen Amsterdam.

In der Shoppingmeile Vijzelstraat zeigt Amsterdam sein vielseitiges Gesicht: Die Heineken- Brauerei – Anziehungspunkt für unzählige Touristen und Feierfreunde – ist um die Ecke. Die Prinsen-, Keizers- und Herengracht mit ihren pittoresken Häusern und den malerischen Kanälen allerdings auch. Betritt man eines der Stadthäuser und steigt in den dritten Stock hinauf, lässt man Stufe für Stufe diese Buntheit hinter sich. Oben angekommen, wartet ein nahezu besinnlicher Ort auf einen. „Wir haben mit diesem Loft unsere Ästhetik noch stärker fokussiert auf einen Stil, den man mit ,less is more‘ wohl am besten beschreibt“, sagt Sara Martin Mazorra von der Interior-Design-Agentur Enter The Loft.

Anzahl Bewohner2 Personen
Wohnfläche300 m²
StandortAmsterdam, Niederlande
Fertigstellung01/2017
PlanungsbüroThe Loft
Zum Profil
FotografieThe Loft | credits: by Aico Lind
Wir halten uns hier farblich an die No-Tones. Alles andere würde von der Natürlichkeit und dem Handwerk ablenken.

Floris Koch

Wände hat diese Wohnung jedenfalls nur zu Abstellraum, WC und dem Eingang. Ansonsten wohnt man in einem offenen Raum mit Fensterfront auf der einen Seite, Sprossenfenstern zur Straße hin und einer weißen Balkendecke. Durch zwei Oberlichter flutet klares Nordlicht das Loft. Die beeindruckende Länge des Raums und seine Unbegrenztheit werden durch die Bodendielen aus natürlichem Eichenholz unterstrichen. „Am Bestand mussten wir nicht viel machen“, berichtet Sara Martin Mazorra. „Weil uns Oberflächen aber sehr wichtig sind, haben wir neben dem Holzboden noch Fenster aus handgeschmiedetem Metall einbauen lassen. Die Wände wurden mit einer ökologischen Lehmfarbe gestrichen.“ Neben dem sanften Erscheinungsbild überzeugt dieses Amsterdamer Loft vor allem mit seiner schmeichelnden Haptik. Auch die lose Möblierung folgt dieser Idee: Leinengardinen, -tischdecken und -plaids mit festem Griff, kuschelige Wollteppiche, ein anschmiegsamer Ledersessel, ein massiver Holzesstisch. „Seine Optik hat etwas Rustikales“, so die Interior Designerin, „aber er ist ein echtes Handwerksstück. Seine Maserung ist wie ein Kunstwerk, man entdeckt jedes Mal ein neues, schönes Detail.“ Von ihm aus hat man aber auch den besten Rundumblick: hinüber in die Loungeecke mit dem cremefarbenen Sofa, in das Badezimmer mit frei stehender Wanne oder zum simplen Doppelbett mit gigantischem Foto über dem Haupt. Und vor dem Fenster: eine Bilderbuch-Aussicht auf Amsterdam.

Impressionen