Apartment in Düsseldorf

Klotzen statt Kleckern

Düsseldorf von einer seiner schönsten Seiten.

Viel Grün und alter Baumbestand prägen das gediegene Wohnviertel, und wie in der für ihre Geselligkeit bekannten Stadt üblich, ist die nächste Gastronomie zum Einkehren nicht weiter als eine Straßenecke entfernt. Damit aber die Zweitwohnung des regelmäßig in die Rheinmetropole reisenden Geschäftsmanns nicht einfach gängige Klischees erfüllt, sprengt das Apartment eine Reihe von Erwartungen – und das auf höchst positive Weise. „Unser Auftraggeber wünschte sich statt Leben im Hotel mehr Privatsphäre, die seiner Persönlichkeit entspricht. Er hat von Anfang an zum Ausdruck gebracht, dass er ein sehr eigenständiges, auf ihn zugeschnittenes Konzept begrüßen würde, bei dem Farben und Strukturen eine große Rolle spielen dürfen“, schwärmt Professor Jens Wendland vom Innenarchitekturbüro raumkontor über die gebotene Gestaltungsfreiheit.

Anzahl Bewohner1 Person
Wohnfläche102 m²
StandortDüsseldorf
Fertigstellung2019
Planungsbüroraumkontor
Zum Profil
FotografieHans Jürgen Landes
Unser Ziel ist es, eine Kulisse für das Leben zu schaffen. Mit genügend Spielraum für die Menschen, die sich darin bewegen.

Andrea Weitz & Prof. Jens Wendland

Und die wusste der Fachmann gemeinsam mit seiner Geschäftspartnerin Andrea Weitz zu nutzen. Gleich im Entree empfängt den Bewohner und den Besucher ein wahrer Farbrausch. Allover mit oranger Echtfelltapete überzogene Schrankfronten setzen einen kraftvollen Akzent, der zugleich einen starken Kontrast zum Tapetenornament im angrenzenden Wohnraum bietet. Dessen grüner Wandanstrich geht mit den tiefen Violetttönen des angegliederten Essbereichs eine geradezu „pop-artige“ Allianz ein. Dazu sorgen raffiniert platzierte Elemente noch für eine Multiplikation der Farbeffekte. „Das Lila verdoppelt sich in einem an die Wand gelehnten Spiegelobjekt, welches sich wiederum im Spiegelbild der großen Kugeln der Wohnraumbeleuchtung zusammen mit den Reflexen aus dem Entree und dem Schlafbereich vervielfacht“, beschreibt Andrea Weitz die durchdachten Planungsdetails, die aus einzelnen Zonen eine Gesamtkomposition werden lassen. Dass diese nicht unruhig bunt wirkt, sondern im Gegenteil eine geradezu besänftigende Wirkung hat, erklärt Jens Wendland mit der Verdichtung, die schon im Barock angewandt wurde. „Die komplette Einhüllung eines Raums schafft im Gegensatz zu kleinteiligen Kontrasten Ruhe“, begründet der Experte den überraschenden Effekt, den das „Klotzen statt Kleckern“ auslöst.

Impressionen