
Midcentury- Hommage ohne Schwülstigkeit
Hanseatische Behaglichkeit mit einem Hauch Nostalgie...

„Nostalgie ohne Schwülstigkeit - das gelingt, indem man Stile kontrastiert.”

Christin Schmidt
So wurde die Küche in einen Bereich verlegt, in dem sie in Ess- und Wohnzimmer übergehen kann. An ihren ehemaligen Standort kam ein Masterbad, das nun lichtdurchflutet ist – genau wie der „Hamburger Knochen“, wie man die fensterlosen, lang gestreckten Flure der Altbauwohnungen nennt. „Wir ersetzten eine Zimmertür durch ein bodentiefes Fenster“, erläutert Christin Schmidt. „Nicht nur, um Licht in den Flur zu bringen: Wir wollten außerdem verhindern, dass man die Eingangstür öffnet und gleich aufs Sofa fällt …“ Behaglichkeit spürt man hier nun sofort: Schon im Flur umarmen einen die petrolblauen Wände. Sie setzen sich auch im Esszimmer fort – hier in einer etwas graustichigeren Variante. „Vor diesem Farbton werden die Vintage-Möbel besonders gut in Szene gesetzt“, erläutert die Einrichtungsexpertin. Ein Palisanderholz-Sideboard aus den Sechzigern schwebt an der Wand, darüber Glaskugelleuchten von Roll & Hill (aus New York eingeflogen). Auch in der Küche zieht ein antiker Muranoglas-Leuchter alle Blicke auf sich und hoch an die Decke mit dem prachtvollen Stuckwerk. Da verstecken sich flächenbündig eingelassene Downlights, die den Marmor-Küchenblock wie ein Kunstwerk beleuchten. Marmor wurde ebenso im Bad eingesetzt, in Schwarz-Weiß mit dezenten bläulichen Schlieren. Die Bodenfliesen sind – als eine Reminiszenz an das edle Eichenholzparkett im Wohnbereich – im Fischgrät-Muster verlegt. So kommt auch ein wenig Spiel in die ansonsten stilistische Strenge. Es ist der ideal ausbalancierte Einsatz von Materialien und deren perfekte Verarbeitung, die dieses Zuhause so ausdrucksvoll machen.
