Extrazimmer mit Aussicht
Behutsamer Umbau einer alten Schönheit.
Das Gute am Bestandsbau sind die gewachsene Umgebung und die Infrastruktur, in die sich die Gebäude zumeist harmonisch einfügen. Und von denen die Bewohner im Gegensatz zum Neubaugebiet am Stadtrand profitieren. So auch die Hausherren dieses Bungalows in fußläufiger Entfernung zur Augsburger Innenstadt auf der einen und dem nahen Stadtwald auf der anderen Seite. Die typische 60er-Jahre-Architektur sollte bei der anstehenden Renovierung bewahrt bleiben, meinten Auftraggeber und Architekten gleichermaßen.
„Dieses Interieur entspricht hundertprozentig seinen Bewohnern: immer im Fluss, voller Bewegung, lässig und gelassen.”
Raimund Oßwald & Beate Kreutzer
Und so behutsam das Äußere bewahrt wurde, fallen auch die Eingriffe in den Innenräumen aus. Für mehr Licht und Großzügigkeit auf den 174 Quadratmeter Wohnfläche schneiderte die Planerin den beiden Bewohnern – entsprechend ihren Lebensgewohnheiten – einen offenen Grundriss auf den Leib. „Ich mag es, wie jetzt die Jahreszeiten durchs Haus wandern und Bilder auf die Wand zeichnen“, beschreibt die Architektin die effektvollen Licht- und Schattenspiele in allen Räumen. Für maximale Klarheit sorgen maßgefertigte Einbauten wie die Küche und Garderobe aus Schalungsplatten sowie Boden und Fensterrahmen aus gesägter Eiche. Aber der besondere Clou des eigentlich bodenebenen Bungalows ist der Kubus auf dem Dach. „Weil jahrhundertealte Linden im Sommer früh verschatten, haben wir eine Extraetage geschaffen, um die Abendsonne zu genießen“, erklärt Beate Kreutzer den Aussichtspunkt. Innen ganz in Holz gekleidet und mit großzügigen Fensterflächen bietet die „Bella Vista“ buchstäblich schöne Blicke – und die nicht nur nach draußen.
