Umbau, Aufstockung und Erweiterung 60ger Jahre Bungalow zur Familienvilla

ZWEI GESCHMÄCKER, EIN STIL

Warme Farbtöne und raffinierte Licht- und Schattenspiele

Was tun, wenn die Lage stimmt, die Immobilie aber den Ansprüchen zukünftiger Bewohner nicht entspricht – und trotzdem nicht abgerissen werden darf? Hochbauarchitektin Susanna Maslankowski von rooom.biz hielt für den ungeliebten Bestandsbau aus den 1960er-Jahren eine effektive Lösung bereit. „Aufstocken“, so ihre Ansage, die zur Folge hatte, dass das Satteldach in einer ruhigen Kölner Seitenstraße abgenommen und die alte Betondecke rausgeschnitten wurde. Anschließend ließ die Planerin das Geschoss bis zu einer Raumhöhe von 3,30 Meter hochziehen. Wer das schon als Kraftakt empfindet, kann nur staunen, welche Herausforderungen ganz anderer Art die Gestalterin noch meisterte. „Die Bauherren, ein Ehepaar und Eltern von zwei kleinen Kindern, haben derart unterschiedliche Geschmäcker, was alle Abstimmungs- und Entscheidungsprozesse beeinflusste.

Anzahl der Bewohner4
Wohnfläche (m2)450
StandortKöln
Fertigstellung2022
PlanungsbüroRooom.biz
Zum Profil
FotografieNina Struve
Aus zwei unterschiedlichen Geschmäckern einen roten Faden zu spinnen war eine Herausforderung nach meinem Gusto.

SUSANNA MASLANKOWSKI

An ihren beiden Arbeitszimmern lässt sich gut ablesen, wie weit die Stile auseinanderliegen. Seins ist geradezu asketisch schlicht, während ihres mit strukturierten Textilien und Profilleisten einen traditionell britischen Stil ausstrahlt. Trotzdem haben wir mit viel Licht, natürlichen Farben und Materialien sowie zeitlosen Formen eine gemeinsame stringente Linie gefunden“, ist Susanna Maslankowski zufrieden mit der Symbiose aus zeitgemäß modernem Lifestyle und maximaler Gemütlichkeit. Raumhohe Glastüren mit schwarzen Metallrahmen schaffen fließende Übergänge zwischen den Wohnbereichen und korrespondieren zugleich mit den bodentiefen Fensterfronten, die ihrerseits das Innen mit dem Außen verbinden. Für optische Wärme sorgen Böden aus dunklem Eichenholz, das mal als lange Dielen bis in den Küchenbereich, mal als Tafelboden in Entree und Flur verlegt wurde. Im Masterbad wurde zugunsten von wohnlichem Flair auf Fliesenwände verzichtet, stattdessen reguliert Lehmputz die Luftfeuchtigkeit. Wohlfühlklima herrscht nicht nur im Bad, sondern im gesamten Haus, was auch am Bällebad für die Kinder im Tobezimmer oder dem Gym für die Eltern mit Ausblick ins Grüne liegt. „Alle Ansprüche erfüllt“, resümiert die Architektin, die dem Haus nun die innige Zuneigung seiner Bewohner beschert hat.

Impressionen