Artists Village

DIE KUNST DES WOHNENS

Wenn sich eine Architektin, eine Innenarchitektin und eine Artdirektorin zusammentun

Dass gelungene Architektur nicht per se einladende Wohnlichkeit schafft, mussten die Bewohner eines Atelierhauses der seit 2008 neu entstandenen Künstlerkolonie Artists Village in Berlin feststellen. Idyllisch gelegen an der Rummelsberger Bucht mit Blick ins Grüne und über Wasser zur Halbinsel Stralau ist trotz zentraler Lage der Großstadtlärm gefühlt weit weg. Ein perfekter Ort für eine Familie, um urbanes Leben und den Anspruch an individuellen Wohnraum miteinander zu vereinen. Als spektakuläres Highlight präsentiert sich das 42 Quadratmeter große Atelier im vierten Stockwerk des Neubaus mit beeindruckender Deckenhöhe von 4,5 Metern. Für seine Gestaltung holten sich die Eltern von drei Kindern Hilfe beim Studio LINEATUR, um dem durch sein schieres Volumen etwas kühl wirkenden Raum die einladende Gemütlichkeit eines familiären Wohnzimmers zu verleihen – in dem man im Freundeskreis gesellige Abende bei guter Musik, guten Drinks und guten Gesprächen verbringen kann.

Anzahl der Bewohner2 bis 5
Wohnfläche (m2)42
StandortBerlin
Fertigstellung2021
PlanungsbüroStudio Lineatur
Zum Profil
FotografieMarina Denisova
Der Raum war sehr kühl, die Eigentümer wussten nichts mit dem Raum anzufangen. Das haben wir geändert.

JANIS NACHTIGALL, PIA HELD, DANA MIKOLEIT

„Als erste Maßnahme haben wir mittels Holzpodest die Fläche in zwei Nutzungen zoniert. Im vorderen Teil befindet sich der Barbereich, im hinteren Teil erstreckt sich die große Sitzlandschaft mit dem Kamin als Centerpiece“, erläutert Innenarchitektin und LINEATUR-Mitbegründerin Dana Mikoleit, wie sie die dank raumhoher Fenster lichtdurchflutete Etage gliedert, ohne die großzügige loftartige Atmosphäre zu verlieren. Stimmung erzeugt auch der unterschiedlich gefärbte Kalkputz, mit dem nicht nur die vier Wände, sondern gleich auch die flächenbündig eingebauten Tapetentüren verspachtelt wurden. Passende Lichtschalter und Steckdosen in Le-Corbusier-Farben attestieren dazu viel Liebe zum Detail. Weil ein Kamin in der Vorstellung der Planerin der Inbegriff von Gemütlichkeit ist, aber kein Schacht vorhanden war, stellten sich Herausforderungen, die schließlich statisch wie baulich gemeistert wurden. Und für die Bar setzten Tischler, Steinmetz und Metallbauer einen exklusiven Entwurf aus filigraner Vitrine und holzverkleideter Theke um, an der das Leben im kreativen Umfeld nun adäquat gefeiert werden kann.

Impressionen